Der sorgsame Umgang mit dem eigenen Körper ist im Kampfsport und in allen kontaktintensiven Disziplinen eine Selbstverständlichkeit. Dazu gehört unabdingbar ein korrekt sitzender Zahnschutz.
Ein wohlangepasster Mundschutz reduziert das Risiko von Zahnfrakturen, Luxationen und Weichgewebsverletzungen, trägt zum Sicherheitsgefühl des Athleten bei und wird – richtig gewählt und gepflegt – die Leistungsfähigkeit nicht beeinträchtigen.
Phantom Athletics legt großen Wert darauf, Athleten nicht nur Produkte, sondern gebrauchstaugliche, sicherheitsoptimierte Lösungen an die Hand zu geben. Der richtige Sitz ist dabei das wichtigste Qualitätsmerkmal eines Zahnschutzes.
Inhaltsverzeichnis
Nicht jede temporäre Lösung schützt in gleichem Maße. Maßgefertigte (custom-made) Mundschützer, die über einen Zahnarzt oder ein zahntechnisches Labor hergestellt werden, gelten in Fachkreisen als Standard für maximalen Schutz und Komfort, da sie die individuelle Zahn- und Kieferarchitektur exakt wiedergeben.
Studien und Stellungnahmen von Fachgesellschaften betonen, dass individuell angefertigte Zahnschützer eine bessere Retention, höhere Trageakzeptanz und tendenziell stärkeren Schutz gegen orofaziale Traumata bieten als universelle oder lediglich "Boil-and-Bite"-Modelle.
Gleichwohl stellen korrekt angepasste „Boil-and-Bite“-Modelle eine sinnvolle, kosteneffiziente Alternative dar, sofern die Herstellervorgaben genau befolgt und die Anpassung gewissenhaft vorgenommen wird. Eine mangelhafte Anpassung kann dagegen die Schutzwirkung erheblich mindern, da sich der Zahnschutz leichter verschiebt oder nicht die stoßverteilende Funktion erfüllt, die ihn wirksam macht.
Arten von Zahnschutz und ihre Anpassungsoptionen
Die nachfolgenden Schritte beschreiben die bewährte Methode zur Anpassung eines formbaren Zahnschutzes. Die einzelnen Herstellerangaben sind vorrangig zu beachten. Diese Anleitung ergänzt diese Hinweise mit klinisch geprüften Grundsätzen.
Hände gründlich waschen. Schüssel, Löffel und kaltes Wasser bereitstellen.
Zahnfleisch und Zähne sollten sauber (z. B. nach dem Zähneputzen) sein. Ein lockerer Sitz der Prothese oder starker Speichelfluss erschweren die Formung.
Koche das Wasser gemäß Herstellerangabe auf (in der Regel kurz zum Sieden bringen) und nimm die Hitzequelle vom Herd. Gib den Zahnschutz in das heiße Wasser für die vorgegebene Zeit (meist 30–60 Sekunden), bis das Material weich und formbar ist. Niemals länger als empfohlen erhitzen.
Mit einer Zange oder Löffel den Zahnschutz herausnehmen, kurz abkühlen lassen (45–60 Sekunden, um Verbrennungen zu vermeiden) und dann zügig in den Mund einsetzen. Mit den Zähnen fest, aber kontrolliert zubeißen und gleichzeitig mit den Fingern und Zungenrücken Druck ausüben, um das Material an Zahnfleisch und Zahnkronen anzupassen. Mehrere Sekunden halten, dann in kaltes Wasser tauchen, um die Form zu fixieren.
Prüfen, ob die Okklusion (Aufeinanderstehen der Zähne) natürlich bleibt, der Atem nicht behindert wird und keine scharfen Kanten reizen. Falls die Passform nicht zufriedenstellend ist, kann das Erhitzen und Neumodellieren wiederholt werden — jedoch nur in begrenztem Umfang und niemals so oft, dass das Material dünn oder ungleichmäßig wird.
Tipps für optimale Passform und Nutzung
Regelmäßige Kontrolle: Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen sollte die Passform mindestens einmal jährlich überprüft werden, da Zahnstellung und Kieferwachstum die Passform verändern können. Viele Zahnärzte empfehlen jährliche Kontrollen zur Anpassung.
Orthodontische Versorgung: Bei Zahnspangen eignen sich spezielle „Ortho“-Mundschützer oder maßgefertigte Lösungen. Standard-Boil-and-Bite-Modelle können mit der Zeit nicht ausreichend Platz bieten.
Atem- und Sporttauglichkeit: Der Zahnschutz soll Retention bieten, aber nicht die Atmung oder Artikulation übermäßig hemmen. Bei eingeschränkter Atmung ist eine erneute Anpassung oder ein Wechsel zu einem anderen Modell angebracht.
Ein korrekt gepflegter Zahnschutz bleibt hygienisch und formstabil: nach jedem Gebrauch unter klarem, kaltem Wasser abspülen, gelegentlich mit milder Seife reinigen (keine aggressiven Chemikalien), und stets in einer belüfteten Aufbewahrungsbox lagern. Vermeide Hitzequellen (Auto, Sonnenlicht), die die Form verändern können. Bei Rissen, Verformungen oder anhaltenden Druckstellen ist ein Austausch empfohlen.
Wann ist ein Zahnarztbesuch nötig?
Treten nach der Anpassung Zweifel an der Schutzwirkung auf, bleiben Schmerzen oder bestehen besondere zahnärztliche Gegebenheiten (z. B. umfangreiche Füllungen, Implantate, aktive kieferorthopädische Behandlungen), sollte ein Zahnarzt konsultiert werden. Auch zur Anfertigung eines maßgeschneiderten Mundschutzes ist die zahnärztliche Praxis die richtige Adresse — dies ist besonders bei Berufsathleten, Nachwuchssportlern mit hohem Einfluss auf Arbeits- und Lebensqualität oder bei wiederholten Zahntraumen angebracht.
Ein optimal angepasster Zahnschutz liegt fest an den Zähnen an, ohne sich beim Sprechen oder Atmen zu lösen. Er sollte den gesamten Zahnbogen bedecken, das Zahnfleisch leicht umschließen und weder Druckstellen noch Atem- oder Sprechbehinderungen verursachen. Wenn der Zahnschutz beim Öffnen des Mundes stabil bleibt, ist dies ein Zeichen für guten Halt und korrekte Passform.
Ja, in begrenztem Umfang. Viele Modelle lassen sich ein- bis zweimal neu formen, solange das Material nicht zu dünn oder ungleichmäßig wird. Dabei sollte der Zahnschutz stets kurz in heißes (nicht kochendes) Wasser getaucht und anschließend erneut angepasst werden. Wird das Material spröde, verfärbt oder verliert an Struktur, sollte es ersetzt werden.
Bei regelmäßigem Training empfiehlt sich der Austausch etwa alle 6 bis 12 Monate, abhängig von Gebrauch, Hygiene und Materialzustand. Bei sichtbaren Rissen, Verformungen oder schlechter Passform sollte er sofort ersetzt werden. Kinder und Jugendliche benötigen häufigere Erneuerungen, da sich ihr Gebiss noch verändert.
Ja, allerdings sollte in diesem Fall ein spezieller orthodontischer Zahnschutz verwendet oder eine maßgefertigte Lösung durch den Zahnarzt angefertigt werden. Diese Modelle bieten mehr Platz für "Brackets" und verhindern, dass sich der Schutz an den Spangenelementen verfängt oder Druck auf die Zähne ausübt. Normale "Boil-and-Bite"-Modelle sind für Zahnspangen meist ungeeignet.
Nach jedem Gebrauch sollte der Zahnschutz mit kaltem Wasser abgespült und gelegentlich mit milder Seife gereinigt werden. Eine belüftete Aufbewahrungsbox schützt vor Verunreinigungen und Schimmelbildung. Hitzequellen – etwa Sonne, Heizkörper oder Geschirrspüler – sollten unbedingt vermieden werden, da sie das Material verformen können. Für zusätzliche Hygiene kann einmal wöchentlich eine antibakterielle Reinigungstablette (z. B. für Zahnspangen) verwendet werden.
Der bestmögliche Schutz beginnt mit einer sorgfältigen Anpassung.
Phantom Athletics empfiehlt: wo möglich auf maßgefertigte Lösungen zurückzugreifen. Dort, wo wirtschaftliche oder logistische Gründe dagegen sprechen, die „Boil-and-Bite“-Anpassung gewissenhaft und nach Hersteller- und wissenschaftlichen Empfehlungen vorzunehmen.
Eine regelmäßige Kontrolle, sorgfältige Pflege und die Bereitschaft, bei Bedarf zahnärztliche Expertise hinzuzuziehen, sichern langfristig Schutz, Komfort und Sportgeist.
American Dental Association — Athletic Mouth Protectors (Mouthguards). Ada Association
British Orthodontic Society — Advice sheet: Mouthguards (2024). British Orthodontic Society (BOS)
Avgerinos S. et al., Position Statement / Recommendations for Custom-Made Sports Mouthguards (Fachliteratur / Übersichtsartikel). PubMed
American Academy of Pediatric Dentistry (AAPD) — Prevention of Sports-Related Orofacial Injuries (Richtlinie). AAPD
NHS Inform / NHS Scotland — Information zu Mundschutz und Zahnverletzungen (Patientenleitfaden). NHS inform
Wenn ihr neben Zahnschützern weitere Kampfsport Ausrüstung sucht, findet ihr diese in unserem Phantom Athletics Online Store.