Du hast Fragen?

+43 (1) 325 22 58 (Mo–Do: 7–15 / Fr: 7–13)
+43 660 968 1900 (Mo–Do: 7–15 / Fr: 7–13)
Zum Retouren Center

Social Media

SUCHE

Phantom Trainingsmasken

Phantom Trainingswesten

Phantom Resistance Trainer

Phantom Ringerschuhe

Phantom Training Ball

PHANTOM EQUIPMENT BESTSELLER

Der Weight Cut vor dem Kampf

Ringer Michael Wagner mit Schwitzanzug von Phantom Athletics

In vielen Kampfsportdisziplinen ist die Einteilung in Gewichtsklassen sportliche Realität und taktischer Bestandteil der Wettkampfvorbereitung. Athleten versuchen deshalb häufig, kurzfristig Körpermasse zu reduzieren, um in einer niedrigeren Klasse antreten zu können und sich dadurch einen—zumindest theoretischen—Leistungsvorteil zu verschaffen. 


Solche akuten Gewichtsreduktionen (Rapid Weight Loss / RWL) beruhen überwiegend auf Wasserverlust, Glykogenabbau und Reduktion von Magen-Darm-Inhalten. Wissenschaftliche Übersichten zeigen, dass diese Praktiken weit verbreitet sind, aber gleichzeitig mit messbaren physiologischen, psychologischen und leistungsbezogenen Konsequenzen einhergehen.

Physiologische Grundlagen


Wesentliche Mechanismen, die beim Weight Cut genutzt werden, sind:


  • Glykogen- und Wasserverlust: Jedes Gramm Glykogen bindet Wasser. Glykogenbegrenzende Maßnahmen (low carb) führen daher zu raschem Wasserverlust.

  • Reduktion von Darminhalt (low-fibre / low-residue): Verringerte Ballaststoffzufuhr reduziert das Gewicht des Darminhalts.

  • Flüssigkeits- und Natriummanipulation: Kombinationen aus „water-loading“ (vorübergehend erhöhte Flüssigkeitszufuhr gefolgt von starker Reduktion) und Natriumbeschränkung induzieren Polyurie und verringern extrazelluläre Flüssigkeit.

  • Exogene Schwitz-Methoden: Sauna, heiße Bäder, „Mummy-Wraps“ oder Trainings in erhitzten/isolierten Kleidungsstücken (Schwitzanzug) erzeugen Schweißverluste zur kurzfristigen Reduktion des Körpergewichts.


Diese Mechanismen können die gewünschte Gewichtsreduktion schnell herbeiführen — zugleich sind sie aber physiologisch belastend und bergen Gesundheitsrisiken, insbesondere wenn sie unsachgemäß oder ohne medizinische Betreuung angewandt werden.

Gängige Methoden — Praxis und wissenschaftliche Einordnung


Die Praxis des Weight Cuts lässt sich grob in zwei Phasen unterscheiden: langfristiger Gewichtsabbau (moderatere Reduktion während der Vorbereitungszeit) und akute Gewichtsreduktion in den letzten Tagen/Stunden vor der offiziellen Waage.


1. Typische Maßnahmen


  • Langfristige Anpassung (Fight Camp / Wochen vor dem Kampf): kontrollierte Energierestriktion mit Erhalt von Protein zur Schonung der Muskelmasse. Sukzessive Reduktion der Kohlenhydrate, wenn nötig. Dies ist die schonendere Basisstrategie.
  • Kurzfristige glykogen-/faserreduzierende Maßnahmen (72–24 h): Kohlenhydratreduktion und sehr niedrige Ballaststoffzufuhr können 1–2 % Körpermasse einsparen.
  • Flüssigkeits- und Natriummanipulation (24–48 h): Water-loading gefolgt von Wasser- und Natriumbeschränkung fördert Polyurie. Klinisch wirksam, aber manipulierbar und potenziell riskant.
  • Akute Schwitz-Methoden (letzten 24 h): Sauna, heiße Bäder, intensive Schwitz-Sessions oder „Mummy-Wraps“ können die letzten 1–4 % Körpermasse innerhalb von 24 h liefern — in der Praxis häufig genutzt, jedoch nur unter Aufsicht empfohlen.


2. Hinweise zur Messung der Hydration


Urintests (Urine Specific Gravity, USG) sind in Sportorganisationen verbreitet, um den Hydrationsstatus zu prüfen. Ein in vielen Leitlinien genannter Cut-off ist USG ≈ 1.020 (manche Verbände nutzen geringfügig andere Schwellen, z. B. ONE Championship mit ≤ 1.025). 


Die Validität von USG ist nützlich, aber nicht unfehlbar — Messung und Interpretation haben Limitationen und können in bestimmten Situationen fehlleiten.

Medizinische Risiken und langfristige Folgen


Akute Gewichtsreduktion über Dehydration und exzessive Maßnahmen ist nicht ohne Risiko. Nachgewiesene Komplikationen umfassen:

Akutes Nierenversagen / Nierenfunktionsstörungen: Studien berichten über Assoziationen zwischen RWL und erhöhten Markern für Nierenschädigung. Schwere Fälle wurden dokumentiert.

Rhabdomyolyse: Intensive Schwitz- oder Trainingsprotokolle kombiniert mit Dehydrierung erhöhen das Risiko muskelschädigender Prozesse mit Nierenschädigungspotenzial.

Kardiovaskuläre Belastung: Elektrolytstörungen durch Flüssigkeits- und Natriumverlust können Herzrhythmusstörungen, Schwäche und Synkopen begünstigen.

Leistungsdefizite & kognitive Beeinträchtigung: Hypohydration beeinträchtigt Ausdauer, Kraft, Reaktionsvermögen und Entscheidungsfähigkeit, wodurch die eigentliche Wettkampfleistung leiden kann.

Hinzu kommen psychologische Belastungen und die Gefahr eines sich wiederholenden Zyklus von häufigen Gewichtsschwankungen, deren Langzeitfolgen noch unzureichend erforscht sind.

Evidenz-basierte Empfehlungen für ein verantwortungsvolles Vorgehen


Die internationale Fachliteratur und Positionspapiere empfehlen, Weight Cuts möglichst planvoll, medizinisch überwacht und mit minimalem Risiko durchzuführen. Wichtige, praktikable Eckpunkte:


  • Planung statt Panik: langfristige Beobachtung des Körpergewichts während des Trainingslagers reduziert die Notwendigkeit extremer Kurzmaßnahmen.

  • Begrenzung der akuten Reduktion: geeignete Zielwerte für kurzfristige Verluste liegen bei etwa 4,4 % Körpermasse 24 h vor der Waage. Geeignete Bereiche für 48–72 h sind geringfügig höher (siehe Positionsstandards). Diese Grenzen sollen das Risiko minimieren.

  • Professionelle Überwachung: medizinische Begleitung (Sportarzt, Ernährungsberater, Athletik-Trainer) während der letzten Tage ist dringend anzuraten. Messungen von Körpergewicht, Urinstatus und klinischer Beurteilung sind Pflicht, wenn aggressive Maßnahmen geplant sind. 

  • Keine Diuretika oder Medikamente ohne ärztliche Indikation: der Gebrauch von pharmakologischen Diuretika oder missbräuchlicher Substanzen ist gefährlich und verboten. Er erhöht das Risiko elektroklytischer und renal-toxischer Komplikationen. 

  • Post-Weigh-In-Rehydration: Ein strukturierter Plan zur Wiederherstellung von Flüssigkeit und Glykogen ist essenziell. Für Hypohydration über ~3 % des Körpergewichts empfehlen Experten initial orale Rehydratationslösungen (ORS) mit einem Natriumgehalt im Bereich ~50–90 mmol/L und Raten von ca. 1–1.5 L/h, gefolgt von kohlenhydratreichen, leicht verdaulichen Nahrungsmitteln. Das Ziel ist die Wiederherstellung der Wettkampffähigkeit in der verfügbaren Erholungszeit. 

Praktische Checkliste für Athleten und Trainer

Beginn der Gewichtskontrolle frühzeitig im Camp für eine realistische Zielsetzung.

Regelmäßige, dokumentierte Gewichtskontrollen (mindestens täglich in den letzten 7 Tagen).

Vermeidung abrupt-extremer Flüssigkeitsentzüge. Saunagänge nur unter Aufsicht.

Rehydrations- und Nährstoffplan unmittelbar nach der Waage, abgestimmt auf Erholungszeit und individuelle Verträglichkeit.

Sofortige ärztliche Abklärung bei Schwindel, Brustschmerzen, sehr dunklem Urin, starkem Muskelschmerz oder Ohnmachtsneigung.

Aus einem praktischen Fall


Unsere frisch-gekrönte Muay-Thai-Weltmeisterin Stella Hemetsberger hat berichtet, wie ihre Diät bis zum Kampf aussah.


Ihre Aussagen spiegeln in der Praxis vielfach angewandte Strategien wider: kohlenhydrat- und ballaststoffreduzierte Ernährung in Kombination mit Natriumbeschränkung zur Herbeiführung von Gewichtsverlust sowie die Erkenntnis, dass Prüfverfahren (Urintests) und korrektes Trinken bis zur Waage eine Rolle spielen. 

Muay Thai-Weltmeisterin Stella "Always Hungry" Hemetsberger mit Phantom Athletics Fight Shorts nach dem Training
Muay Thai-Weltmeisterin Stella "Always Hungry" Hemetsberger mit Phantom Athletics Fight Shorts während dem Training
Muay Thai-Weltmeisterin Stella "Always Hungry" Hemetsberger mit Phantom Athletics Fight Shorts nach dem Training
Muay Thai-Weltmeisterin Stella "Always Hungry" Hemetsberger mit Phantom Athletics Fight Shorts nach dem Training

FAQ - Weight Cutting im Kampfsport

Was ist ein Weight Cut?

Ein Weight Cut ist die gezielte, kurzfristige Reduktion des Körpergewichts vor einem Wettkampf, um in einer bestimmten Gewichtsklasse antreten zu können. Dies geschieht meist durch Wasserverlust, Entleerung des Darms und Glykogenreduktion – weniger durch reinen Fettabbau.

Wie funktioniert ein Weight Cut?

Typische Methoden sind:

  • Low Carb & Low Fibre in den letzten Tagen, um Glykogen und Darminhalt zu verringern.

  • Natriumreduktion, damit weniger Wasser im Körper gespeichert wird.

  • Schwitzen (z. B. Sauna, heiße Bäder, Training in dicker Kleidung), um die letzten Kilos an Wasser zu verlieren.
    Einige Verbände kontrollieren zusätzlich den Hydrationsstatus durch Urintests.

Wie viel Gewicht kann man sicher „cutten“?

Experten empfehlen, nicht mehr als 4–5 % des Körpergewichts in den letzten 24 Stunden vor der Waage zu verlieren. Alles darüber hinaus erhöht das Risiko für gesundheitliche Schäden und Leistungseinbußen erheblich.

Welche Risiken hat ein Weight Cut?

Zu den häufigsten Gefahren gehören:

  • Dehydration und Elektrolytstörungen

  • Einschränkung der Leistungsfähigkeit (Kraft, Ausdauer, Reaktionsfähigkeit)

  • Nierenbelastung und Risiko für akutes Nierenversagen

  • Kreislaufprobleme bis hin zu Ohnmacht oder Herzrhythmusstörungen. Langfristig können wiederholte, extreme Cuts die Gesundheit dauerhaft beeinträchtigen.

Wie sieht eine sichere Strategie aus?

  • Frühzeitige Planung im Trainingslager statt auf extreme Last-Minute-Cuts zu setzen.

  • Professionelle Betreuung durch Sportmediziner oder Ernährungsberater.

  • Klare Grenzen einhalten: maximal 4–5 % kurzfristiger Gewichtsverlust.

  • Gezielte Rehydration und Ernährung nach der Waage, z. B. mit Elektrolytlösungen und leicht verdaulichen Kohlenhydraten.

Schlussbemerkung — Ethos und Verantwortung


Weight Cutting ist eine disziplinübergreifend verbreitete, technisch anspruchsvolle Praxis. Die wissenschaftliche Evidenz spricht dafür, die Methoden nicht ideologisch zu befürworten oder zu verteufeln, sondern evidenzbasiert, vorsorglich und mit medizinischer Aufsicht zu gestalten. 


Phantom Athletics positioniert sich klar für Athletenwohlfahrt: Trainings- und Wettkampfstrategien sollen die Gesundheit langfristig schützen und kurzfristige Taktiken nur in einem medizinisch begleitetem Rahmen erfolgen.


MMA- & UFC-Fighter Aleksandar "Rocket" Rakic mit Phantom Athletics Training Shorts nach dem Training

Ausgewählte Quellen


  • International Society of Sports Nutrition — Position Stand: Nutrition and weight cut strategies for mixed martial arts and other combat sports. (Positionspapier mit Empfehlungen zu Glycogen-Depletion, Wasser-/Natriummanipulation, Rehydration-Strategien). PMC

  • Lakicevic, N. et al., 2021 — Effects of Rapid Weight Loss on Kidney Function in Athletes (Übersicht zu RWL und Nierenrisiken). PMC

  • Trivic, T. et al., 2023 — Rapid weight loss can increase the risk of acute kidney injury (Studienbefunde bei Ring-Sportlern). PMC

  • Barley, O. R. et al., 2020 — Reviewing the current methods of assessing hydration in athletes (Übersicht zu USG, Uosm, Urinfarbe; Validität und Limitationen). BioMed Central

  • National Athletic Trainers’ Association (NATA) — Position Statement: Fluid Replacement for the Physically Active(Empfehlungen zu Hydrationsmanagement, Messmethoden und Sicherheit). PMC

  • ONE Championship — Hydration-Testing-Policy (Beispiel für organisationsspezifische Hydrationstests; Anwendung von Urin-USG). onefc.com

  • GSSI (Gatorade Sports Science Institute) — Acute weight management in combat sports: pre weigh-in weight loss, post weigh-in recovery and competition nutrition strategies (Praktische Empfehlungen zur Rehydrierung und Leistungserhalt). GSSI

Phantom Athletics Bestseller

Phantom Athletics Logo

Hast du Fragen zu diesem Thema?

Willst du Weight Cuts und Wettkampfvorbereitung im Kampfsport auf sichere, wissenschaftlich fundierte Weise gestalten – ohne unnötige Risiken für Gesundheit und Leistung?


Oder möchtest du dein Gym oder Team mit evidenzbasierten Strategien für Gewichtsmanagement, Hydration und Rehydration ausstatten, um deinen Athleten einen klaren Fahrplan für sichere Gewichtsreduktion, optimale Leistungsfähigkeit und schnelle Regeneration zu geben?


👉 Kontaktiere uns hier – unsere Experten beraten dich persönlich und individuell!

Kontaktiere uns hier!