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Japanisches Jiu-Jitsu vs. Brazilian Jiu-Jitsu

BJJ-Fighter Paul Kretschmer mit seinem Trainingspartner in Phantom Athletics Rashguard und Training Shorts

Beide Disziplinen teilen eine gemeinsame Stammwurzel: die alten japanischen Hand-und-Waffen-Kampftechniken, die sich über Jahrhunderte in variierenden Schulen (Ryū) entwickelten. Aus diesem Reservoir gingen unterschiedliche Praxisformen hervor — das eine Kunstsystem bewahrt traditionelle Selbstverteidigungsprinzipien, das andere formte sich zu einer modernen, wettkampforientierten Grappling-Wissenschaft. Eine vergleichende Analyse zeigt, wie Kultur, Zweck und Praxis die jeweilige Technik und Methodik geformt haben.

Historische Wurzeln


Japanisches Jiu-Jitsu (oft auch Jūjutsu geschrieben) entstand als Sammelbegriff für zahlreiche Schulen der Samurai-Kultur. Es diente als Ergänzung zur Bewaffnung, um in Nahkampf-Situationen Überleben, Kontrollieren und Kampftod zu ermöglichen. Techniken reichten von Hebeln und Würfen bis zu Schlägen und waffenbezogenen Anwendungen. 


Im späten 19. Jahrhundert systematisierte Kanō Jigorō diese Überlieferungen teilweise neu und formte daraus Judo — eine disziplinierte, randori-orientierte Schulung mit sportlicher Struktur, die gefährliche Techniken aussonderte und das freie Üben (Randori) in den Mittelpunkt rückte.


Die genealogische Brücke nach Brasilien wurde im frühen 20. Jahrhundert sichergestellt durch Mitsuyo Maeda, einen japanischen Judōka und Kämpfer, der seine Kunst in Südamerika lehrte. Aus seinen Unterrichtsverhältnissen mit Mitgliedern der Gracie-Familie entwickelte sich im weiteren Verlauf ein eigenständiges System, in dem der Bodenkampf (Newaza) und die Anpassung an reale Kämpfe zentral wurden — die Geburtsstunde dessen, was heute als Brazilian Jiu-Jitsu bekannt ist.

Wesentliche technische und taktische Unterschiede


Im Kern unterscheiden sich die beiden Systeme durch Schwerpunktsetzung und Einsatzkonzept:

Japanisches Jiu-Jitsu (traditionell):


  • Betonung auf einem breiten Arsenal: Würfe, Takedowns, Schläge, Hebel, Würgegriffe und — in manchen Schulen — waffenbezogene Anwendungen. 

  • Die Methodik sieht häufig Kata-Formen (festgelegte Formen) und Partnerdrills vor, die sowohl Selbstverteidigungsszenarien als auch das Verhalten in bewaffneten Konflikten modellieren. 

  • Die Technik ist darauf ausgerichtet, einen Gegner schnell zu kontrollieren oder kampfunfähig zu machen.

Brazilian Jiu-Jitsu (modern):


  • Konzentriert sich primär auf Bodenkampf: Positionskontrolle (Mount, Guard, Side Control, Back Control), Übergänge, Hebel- und Würgetechniken mit hohem Spezialisierungsgrad. 

  • BJJ lehrt, wie ein physisch überlegener Gegner durch Positionsvorteil und Hebelwirkung neutralisiert werden kann.

  • Der Wettkampf- und Sparringsansatz (sogenanntes „Rolling“) macht den fließenden Austausch von Positionen und Submissions zum zentralen Lernfeld.

Ein einfaches Bild: Traditionelles Jiu-Jitsu umfasst die ganze Bandbreite des Kampfes (auch Stand- und Schlagtechniken), während BJJ die Domäne des Bodenkampfes verfeinert und daraus eine methodische Wissenschaft machte.

Lehrpläne, Trainingsmethodik und didaktische Prioritäten


Die Unterschiede spiegeln sich direkt im täglichen Unterricht:

Lehrform und Drills:
Japanische Schulen arbeiten oft mit Kata, technisch-präzisen Partnerübungen und Szenariotraining. Das Ziel ist das automatisierte Reagieren in definierten Bedrohungslagen. Dagegen praktiziert BJJ intensives, freies Sparring (Rolling) bereits in frühen Stadien des Lernens, um Technik unter Druck zu testen und zu verfeinern.

Progression und Prüfungsformen:
Während traditionelle Jūjutsu-Lehrpläne häufig graduelle Gurt- oder Dan-prüfungen mit technischem Fokus kennen, hat BJJ eine belt-gestützte Progression, die stark durch Wettkampferfahrung, technische Tiefe und Lehrbefähigung geprägt ist. Der im BJJ übliche Prüfungsstil betont funktionale Umsetzung im Live-Kontext.

Ausrüstung und Regeln im Training:
Jiu-Jitsu-Schulen nutzen variabel den Gi (Traditioneller Anzug) und manchmal auch waffenorientierte Schutzkleidung. BJJ-Academies arbeiten regelmäßig mit Gi und No-Gi-Formaten, wobei No-Gi das Griffspiel zugunsten von Körperkontrolle verändert.

Wettkampf, Sportisierung und Regularien


Brazilian Jiu-Jitsu hat eine ausgeprägte Sportinfrastruktur: Verbände wie die International Brazilian Jiu-Jitsu Federation (IBJJF) setzen weltweit standardisierte Regelwerke zu Punkten, Verboten und Wettkampfunterteilungen durch. 

Punkte werden für saubere Positionsgewinne, Takedowns und Kontrollphasen vergeben. Submissions entscheiden ohne Punkte über den Kampfausgang. Diese Sportmechanik hat BJJ in den letzten Jahrzehnten stark professionalisiert und in eine wettkampforientierte Trainingskultur gelenkt.


Traditionelles, japanisches Jiu-Jitsu wird hingegen seltener als einheitlicher Sport präsentiert. Viele Schulen pflegen eher ein System von Prüfungen, Demonstrationen und Selbstverteidigungs-Wettkämpfen, wobei Regeln sehr unterschiedlich sein können.

UFC-Fighter Aleksandar "Rocket" Rakic im BJJ-Training mit Phantom Athletics Rashguard, Tights und Knieschonern

Anwendung: Selbstverteidigung, MMA und Alltagstauglichkeit


In der praktischen Anwendung lassen sich charakteristische Stärken differenzieren:


  • Selbstverteidigung:
    Traditionelles Jiu-Jitsu bietet ein breites Repertoire, das auch Schläge, Abwehr gegen Waffen und schnelles Ausschalten des Gegners einschließt. Es eignet sich deshalb besonders dann, wenn die Situation multifaktoriell und unvorhersehbar ist. 


  • Street-Realismus und Bodenkampf:
    BJJ glänzt dort, wo Auseinandersetzungen auf den Boden gehen: Durch Positionskontrolle, Guard-Management und effiziente Submissions ermöglicht es auch kleineren oder schwächeren Personen, sich gegen stärkere Angreifer zu behaupten. Deshalb hat BJJ schnell Eingang in Mixed-Martial-Arts (MMA) und moderne Selbstverteidigungslehren gefunden.

Konvergenzen: Wo sich die Wege schneiden


Trotz aller Unterschiede existiert eine deutliche Überschneidung: Judo (aus dem historischen Jiu-Jitsu hervorgegangen) beeinflusste die frühen Techniken, die Maeda nach Brasilien brachte. BJJ wiederum übernahm und verfeinerte Newaza-Elemente. 


Moderne Lehrpläne integrieren vielfach Elemente beider Traditionen — zum Beispiel Stand-Takedowns aus Judo mit spezifischer BJJ-Bodenarbeit. Die zeitgenössische Kampfkunst ist daher oft synkretisch: kein strikter Gegensatz, sondern ein Spektrum komplementärer Fähigkeiten. 

FAQ – Japanisches Jiu-Jitsu vs. Brazilian Jiu-Jitsu

Was ist der Hauptunterschied zwischen japanischem Jiu-Jitsu und Brazilian Jiu-Jitsu?

Japanisches Jiu-Jitsu ist eine traditionelle Kampfkunst, die ein breites Spektrum an Techniken umfasst – von Würfen und Hebeln bis zu Schlägen und Verteidigung gegen bewaffnete Angriffe. 


Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ) legt den Schwerpunkt auf Bodenkampf, Positionskontrolle und Submissions und ist stark sport- und wettkampforientiert.

Welches System eignet sich besser für Selbstverteidigung?

Traditionelles Jiu-Jitsu deckt mehr Szenarien ab, einschließlich Schlagtechniken und Waffenabwehr, und ist daher vielseitiger in realistischen Selbstverteidigungssituationen. 


BJJ hingegen ist besonders effektiv, wenn der Kampf auf den Boden geht, und ermöglicht es auch kleineren Personen, größere Gegner zu kontrollieren.

Ist Brazilian Jiu-Jitsu schwerer zu erlernen als japanisches Jiu-Jitsu?

Beide Systeme haben ihre Komplexität. BJJ setzt früh auf intensives Sparring („Rolling“), was den Einstieg fordernd, aber sehr praxisnah macht. 


Japanisches Jiu-Jitsu arbeitet stärker mit Kata und festen Abläufen, die präzises Technikverständnis verlangen.

Warum ist BJJ im MMA so dominant?

Weil der Bodenkampf im MMA fast unvermeidlich ist. Brazilian Jiu-Jitsu bietet hier die entscheidenden Werkzeuge: Kontrolle, Positionswechsel und Submission-Techniken, die in realen Kämpfen den Unterschied machen können.

Kann man japanisches Jiu-Jitsu und Brazilian Jiu-Jitsu kombinieren?

Ja. Viele moderne Kämpfer integrieren Elemente aus beiden Systemen: Würfe und Selbstverteidigungsaspekte aus dem japanischen Jiu-Jitsu sowie die präzisen Bodentechniken aus dem BJJ. Diese Kombination bietet ein umfassendes Repertoire für Wettkampf, Selbstverteidigung und MMA.

Fazit


Für die Leserschaft von Phantom Athletics fällt die Bewertung nüchtern aus: Wer ein umfassendes Selbstverteidigungsrepertoire sucht, schätzt die Breite traditioneller, japanischer Jūjutsu-Lehren.

Wer hingegen Wettkampffokus, Bodendominanz und ein systematisch prüfbares Sparrings-Curriculum bevorzugt, wird sich in Brazilian Jiu-Jitsu wiederfinden. 


Beide Systeme bieten immense pädagogische und technische Werte. Die kluge Kombination ihrer Stärken führt zu vielseitig talentierten Athleten.

BJJ-Fighter und Phantom Athletics Athlet Paul Pietsch während einem Kampf bei der European No-Gi Jiu-Jitsu Championship

Ausgewählte Quellen


  • „Japanese Jiu-Jitsu vs Brazilian Jiu-Jitsu: What Makes Them Different?“, Elite Sports. Elite Sports

  • „Jujitsu“ — Encyclopaedia Britannica. Encyclopedia Britannica

  • Mitsuyo Maeda — Biographischer Eintrag (Encyclopaedia / Wikipedia). Wikipedia

  • Hélio Gracie — Biographischer Eintrag (Wikipedia). Wikipedia

  • IBJJF — New Rules / Rulebook (Informationen zur Sportregulierung und Punktevergabe). IBJJF

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