Die Ultimate Fighting Championship (UFC) revolutioniert erneut die Kampfsportwelt – diesmal mit einer brandneuen Plattform, die sich voll und ganz dem Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ) widmet. Mit der Ankündigung von UFC BRAZILIAN JIU-JITSU macht die größte Mixed Martial Arts (MMA)-Organisation der Welt deutlich, dass BJJ mehr als nur eine Grundlage des MMA ist: Es ist eine eigenständige, faszinierende Disziplin mit dem Potenzial, die große Bühne zu erobern.
Am Montag, dem 16. Juni 2025, startet die UFC mit einer achtteiligen Reality-Serie „UFC BRAZILIAN JIU-JITSU: Road to the Title, die täglich kostenlos auf dem UFC-YouTube-Kanal ausgestrahlt wird.
In der Serie kämpfen zwei Teams – bestehend aus einigen der besten Grapplern der Welt in den Gewichtsklassen Lightweight und Welterweight – unter der Leitung von Mikey Musumeci, vielfacher Weltmeister, und Rerisson Gabriel, einem aufstrebenden Star der Szene.
Ziel ist es, in einem Turnierformat die Finalisten zu ermitteln, die dann beim ersten offiziellen Live-Event UFC BRAZILIAN JIU-JITSU 1 um die jeweiligen Titel kämpfen. Als besonderes Highlight treffen im Main Event die beiden Coaches selbst im Bantamgewicht aufeinander – ein Match, das bereits im Vorfeld für viel Spannung sorgt.
Die UFC schlägt mit dem Start ihrer neuen BJJ-Serie eine völlig neue Richtung ein – und zwar mit einer speziell entwickelten "Bowl"-Matte. Statt wie bisher auf eine offene Matte und ständiges Eingreifen der Referees zu setzen, nutzt die Organisation nun eine achteckige Struktur mit schräg abfallenden Wänden, die an eine Mischung aus Oktagon und Pit erinnern.
Der Hintergrund: In traditionellen Grappling-Wettkämpfen wird das Geschehen unterbrochen, sobald sich die Kämpfer außerhalb der Matte bewegen. Das führt oft zu nervigen Unterbrechungen und wird von manchen sogar gezielt genutzt, um gefährlichen Situationen wie Submissions oder Takedowns zu entkommen. Zwar erlauben Organisationen wie Abu Dhabi Combat Club (ADCC) mittlerweile, dass die Action auch außerhalb der Matte weiterläuft, doch das birgt erhebliche Sicherheitsrisiken.
Mit dem neuen Bowl-Design reagiert die UFC auf diese Problematik. Inspiriert wurde das Konzept unter anderem durch Karate Combat, die mit ihrer „Pit Submission Series“ bereits erfolgreich Grappling-Kämpfe mit schrägen Wänden veranstalten. Besonders spektakulär: Grappling-Star Craig Jones nutzte dort die schräge Wand, um einen fliegenden Triangle-Choke zu landen – ein Highlight, das Fans weltweit begeisterte. Jones war so überzeugt vom Konzept, dass er für sein eigenes Event, den Craig Jones Invitational , eine verlängerte Version des Pits einsetzte.
Die Einführung der Bowl-Struktur bei UFC BJJ 1 könnte den Sport maßgeblich verändern. Ohne die ständige Angst, aus der Matte zu rollen, können Athleten deutlich offensiver kämpfen – was mehr Action, weniger Unterbrechungen und spektakulärere Submissions verspricht. Fans und Kämpfer dürfen gespannt sein, wie sich diese Innovation auf den Wettkampf auswirkt.
UFC-Grappling Bowl Pit - source: Jits Magazine
Die Besetzung der Show spricht für sich: Namen wie Keith Krikorian, Gianni Grippo, Andrew Tackett oder Jason Nolf stehen für höchste Qualität auf der Matte. Für viele aus der Szene sind diese Athleten längst bekannte Größen – mit der neuen Plattform bekommen sie nun endlich auch die mediale Reichweite, die sie verdienen.
Lightweight Cast:
Keith Krikorian, Gianni Grippo, Kyvann Gonzalez, Carlos Henrique, Danilo Moreira, Mauricio Rios, Isaac Doederlein, Josh Cisneros
Welterweight Cast:
Andrew Tackett, Jason Nolf, Andy Varela, Davis Asare, Elijah Carlton, Aaron Wilson, Austin Oranday, Nathan Haddad
Die UFC setzt auf ein neues Regelwerk: Drei Runden à fünf Minuten, bewertet nach dem bekannten 10-Point-Must-System aus dem MMA. Ziel ist es, das Tempo hochzuhalten, mehr Dynamik zu ermöglichen und Submission-Versuche sowie Positionskontrolle klar zu belohnen. Der neue Wettkampfbereich soll zudem für Sicherheit und Bewegungsspielraum sorgen – optimal für spannende Scrambles und dominante Finishes.
Bei Phantom Athletics leben wir den Grappling-Lifestyle – nicht nur als Ausrüster, sondern auch als Teil der Community. Die Gründung einer UFC-eigenen BJJ-Liga bringt Brazilian Jiu-Jitsu auf ein neues Level an Sichtbarkeit und Professionalität. Genau wie wir bei Phantom immer daran arbeiten, BJJ-Athleten wie Vladan Panev, Paul Pietsch, Antonio Stanic, Fernando Paulon und viele mehr mit hochwertiger Ausrüstung zu unterstützen und die Szene aktiv mitzugestalten, verfolgt die UFC nun das Ziel, BJJ auch außerhalb von MMA groß zu machen.
Diese neue Plattform bietet Athleten die Bühne, die sie verdienen – und zeigt dem Mainstream-Publikum, wie technisch, spannend und fordernd diese Sportart wirklich ist. Als Marke, die sich unter anderem stark im Grappling- und BJJ-Bereich engagiert, freuen wir uns sehr über diese Entwicklung.
Mit UFC BRAZILIAN JIU-JITSU beginnt eine neue Ära für das Grappling. Mehr Sichtbarkeit, bessere Strukturen und echte Titelkämpfe auf globaler Bühne. Wir bei Phantom Athletics sind gespannt auf die Entwicklung – und freuen uns darauf, diesen Weg gemeinsam mit unserer Community zu gehen.
Als UFC-Fighter finde ich es großartig, dass es jetzt eine eigene Liga für BJJ innerhalb der UFC gibt.
Der Sport hat es verdient, im Rampenlicht zu stehen – und genau das passiert jetzt.
Wenn die UFC das langfristig aufbaut, kann das eine enorme Entwicklung für die gesamte Grappling-Szene bedeuten. Ich freue mich darauf zu sehen, wie sich das weiterentwickelt!
Es ist großartig zu sehen, dass auch in der UFC Raum für BJJ geschaffen wird und die Disziplin endlich die Anerkennung erhält, die sie verdient.
Das gibt den Athleten auf höchstem Niveau die Möglichkeit, sich einem riesigen Publikum zu präsentieren und ihr Können unter Beweis zu stellen.
Hoffentlich begeistert das noch mehr Menschen für den BJJ-Sport und bringt neue Anhänger dazu.
Ich finde es großartig, dass die UFC dem BJJ eine Plattform bietet. Auch andere Promoter haben bereits für einzelne Events tief in die Tasche gegriffen, aber wenn die UFC diesen Weg langfristig und konsequent weitergeht, könnte das den Sport nachhaltig verändern – und das auf sehr positive Weise.
Auf den ersten Blick finde ich es stark, dass die UFC erkennt, wie populär Brazilian Jiu-Jitsu mittlerweile geworden ist, und aktiv etwas dafür tut, den Sport weiter nach vorne zu bringen. Trotzdem bleibt es eine Herausforderung, BJJ wirklich massentauglich zu machen – einfach, weil es technisch sehr komplex und für Außenstehende nicht leicht zu durchschauen ist.
Was die Auswahl der Athleten betrifft, merkt man schon, dass es auch hier stark um Entertainment geht. Und kritisch sehe ich vor allem, dass die UFC anscheinend exklusive Verträge mit den Athleten macht. Das widerspricht für mich dem Spirit von BJJ, denn der Sport lebt gerade davon, dass man sich in unterschiedlichen Organisationen und Turnieren messen kann.